Soziales Lernen bei Kindern – Wichtig für gesunde Entwicklung
Soziales Lernen ist ein wesentlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die Grundlagen des Sozialen Lernens, die Herausforderungen, vor denen viele Kinder stehen, und bewährte Strategien zur Förderung dieser entscheidenden Fähigkeiten.
Was ist Soziales Lernen?
Die Familie ist der Ort, an dem „Soziales Lernen“ gelernt wird. Jedenfalls war dies früher so. Da heute viele Kinder die meiste Zeit statt zu Hause in der Kita oder Schule verbringen, ist die Zusammenarbeit zwischen Familie und den Bildungseinrichtungen wichtiger denn je.
Das „Soziale Lernen“ ist essenziell für das weitere Leben deines Kindes und auch bedeutend dafür, wie es später Beziehungen führt und seinen Mitmenschen begegnet. » Kindheit prägt das Leben
2 Bausteine des Sozialen Lernens
Auf der einen Seite wird durch das Soziale gelernt, auf der anderen Seite ist es auch die Art und Weise, wie „Soziales“ gelernt werden soll. Dabei wird sich an den Grund- und Menschenrechten orientiert. » Die Würde des Kindes
Folgende Aspekte umfasst das „Soziale Lernen“:
Mit Gefühlen umgehen
Eine Perspektive einnehmen und empathisch reagieren
Sich selbst und andere wahrnehmen
Unterschiede wahrnehmen und respektieren
Kommunikation
Kooperation
Konflikte konstruktiv bewältigen
Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit stärken
Verantwortung übernehmen
Definition
Was bedeutet Soziales Lernen?
Soziales Lernen ist der Prozess, bei dem Kinder (und Erwachsene) Fähigkeiten, Werte und Verhaltensweisen in und durch soziale Interaktionen erwerben. Oft lernen Kinder durch Beobachtung von Vorbildern, wie Eltern oder Freunden, indem sie deren Verhalten nachahmen. Wenn Kinder aktiv an Gruppenspielen und Diskussionen teilnehmen, entwickeln sie soziale Fähigkeiten und lernen, wie man effektiv kommuniziert und Konflikte löst. Auch die Reflexion über eigene Erfahrungen ist wichtig, denn sie hilft uns, ein besseres Verständnis für unsere eigenen und die Gefühle anderer zu bekommen.
Die Bedeutung des Sozialen Lernens für Kinder
Soziales Lernen ist entscheidend für die Entwicklung, da es Kindern hilft, Beziehungen aufzubauen, Empathie zu entwickeln und Konflikte zu lösen. Durch Interaktionen mit anderen lernen sie, ihre Gefühle auszudrücken und die Perspektiven anderer zu verstehen. Diese Fähigkeiten fördern das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz, die für ein harmonisches Miteinander in der Gesellschaft unerlässlich sind.
Sozial durch die Kitazeit
Schon in der Kita ist die Vermittlung von „Sozialem Lernen“ durch die pädagogischen Fachkräfte von großer Bedeutung. Im Vordergrund stehen hier die Basisbausteine:
Gefühle der anderen erkennen und angemessen darauf reagieren
Eigene Gefühle erkennen, regulieren und kommunizieren lernen
Kooperation üben
Konflikte lösen
Kritik annehmen und äußern können
Kinder haben von Natur aus soziale Bedürfnisse
Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen, ob und wie ein Kind im sozialen Kontext lernen kann. Dazu zählen Grundlagen (Lernen durch Beobachten, Persönlichkeit), typische Verhaltensweisen und verschiedenste Herausforderungen.
Vorhandene Erfahrungen & Persönlichkeit
Schon Kleinkinder zeigen das Bedürfnis, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen und sich in der Gemeinschaft einzubringen. Richtungsweisend für soziale Lernprozesse sind v.a. die bisherigen Sozial-Erfahrungen des Kindes und seine Persönlichkeitseigenschaften. Diese Faktoren bestimmen, wie schnell ein Kind neue Fähigkeiten erlernen kann oder ob es mehr Zeit benötigt.
Verhaltensauffälligkeit & Unsicherheit
Daher kommt es bei Kindern häufig zu „auffälligem Verhalten“. Und das ist normal. Selbst wir Erwachsene sind unsicher, sobald wir uns auf neues und unbekanntes Terrain begeben. So macht sich die Unsicherheit bei Kindern zeitweise bemerkbar.
Einfluss von Familie & sozialem Umfeld
Die pädagogischen Fachkräfte geben dabei Unterstützung, den Selbstwert und die Identität eines jeden Kindes zu stärken. Dabei ist es auch von großer Bedeutung, dass sich Erwachsene im Umfeld des Kindes ihrer Vorbildfunktion bewusst sind. Ein Kind wird das Verhalten der Erwachsenen nachahmen, das ist sicher.
Interaktive Erfahrungen durch Gruppenaktivitäten
Das „Soziale Lernen“ wird ebenso in Form von Gesellschaftsspielen trainiert. So lernt jedes Kind auch außerhalb seiner Familie aus sich herauszukommen und sein Selbstbewusstsein zu stärken.
Beispiel: Soziales Lernen in der Schule
Soziales Lernen ist fest in den Lehr-, Rahmen- und Bildungsplänen für Grundschulen verankert. Ein wichtiger Bestandteil davon ist der Umgang mit Gefühlen. Um diese Fähigkeiten zu fördern, werden regelmäßig Gesprächssituationen geschaffen, wie etwa einen Morgenkreis oder eine Klassensitzung. Hier haben die Schülerinnen die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und ihre Gefühle zu kommunizieren.
Positive Interaktionen prägen
Dieser Austausch fördert nicht nur das Verständnis füreinander, sondern trägt auch zur Gemeinschaftsbildung bei. Lehrkräfte greifen i.d.R auf vielseitige Materialien, wie Bildkarten zum Thema „Gefühle“, zurück, die in verschiedenen Situationen eingesetzt werden. Mit diesen Bildkarten lernen Schulkinder, ihre Emotionen zu deuten und zu benennen.
Selbstreflexion als essenzieller Bestandteil
Durch diese Form der Selbstreflexion entwickeln die Kinder Empathiefähigkeit und Einfühlungsvermögen. Auch Rollenspiele sind häufig Teil des Grundschulalltags. Indem sie in die Rollen anderer schlüpfen, können die Kinder Lösungsstrategien für verschiedenste Situationen erarbeiten und ihre soziale Kompetenz weiterentwickeln.
Warum ist soziales Lernen wichtig?
Wikipedia sagt dazu: “Das soziale Lernen ist eine der Grundlagen für das sogenannte handlungsorientierte, problemlösende Lernen. „Soziales Lernen“ ermöglicht das Erreichen dieses Ziels und nutzt dabei die Mechanismen der Gruppendynamik zur Gestaltung von Persönlichkeit und Gesellschaft.” (Quelle: Wikipedia Soziales Lernen)
Etwas verständlicher ausgedrückt, brauchen Kinder das Soziale Lernen, um folgende Fähigkeiten auszubilden, die für ein funktionierendes Gemeinschaftsleben wichtig sind. Dein Kind lernt:
wie es sich in einer Gruppe angemessen verhält
soziale Verhaltensweisen in Gruppen nachzuvollziehen
sein eigenes Verhalten und das seiner Mitmenschen zu reflektieren
sich leicht in eine Gruppe zu integrieren
zuzuhören
seine Gefühle zu kommunizieren
die Meinungen anderer zu akzeptieren und zu respektieren
Kompromisse zu schließen
Gesprächsregeln zu achten und Diskussionen fair auszutragen
Kritik konstruktiv zu üben und mit Kritik umzugehen
Konflikte in der Gemeinschaft zu lösen
Soziales Lernen bei Kindern fördern
Übungen & Ideen zur Unterstützung
Positives Umfeld als Basis
Schaffe eine Atmosphäre, in der Kinder sich sicher und akzeptiert fühlen. Ein unterstützendes Umfeld ermutigt Kinder, sich offen auszudrücken und aktiv am sozialen Miteinander teilzunehmen.
Unterstütze individuelle Interessen & Fähigkeiten
Berücksichtige die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Kindes.
Rollenspiele nutzen
Hat ein Kind wirklich Probleme in sozialen Situationen, dann sind Rollenspiele eine bewährte Methode, um in einem geschützten Raum den Umgang mit sozialen Herausforderungen zu üben.
Spielerisch fördern
Nutze Brettspiele und andere Gruppenspiele, bei denen die Kids zusammenarbeiten und miteinander reden müssen. Das macht Spaß und hilft, ihre sozialen Fähigkeiten zu trainieren.
Konflikte lösen helfen
Zeige und erkläre deinem Kind, wie es Konflikte lösen kann. So lernt es, Probleme selbst und auf eine gute Weise anzugehen.
Offene Gespräche führen
Sorge dafür, dass regelmäßig über Gefühle und soziale Situationen gesprochen wird. Das hilft den Kindern, ihre Gedanken zu sortieren und ihre Emotionen besser zu verstehen.
Soziale Interaktionen ermöglichen
Gemeinsame Aktivitäten sind das A und O, damit Kinder sich in einer Gemeinschaft zugehörig fühlen. D. h. Geburtstage und Feste, zu denen dein Kind in der KiTa oder Schule eingeladen wird, zu nutzen. Das sind nämlich tolle Gelegenheiten, um Kinder-Freundschaften zu schließen und soziale Fähigkeiten natürlich einzuüben.