“Bei uns zu Hause ist es anders.”, erzählt Max. Der Junge mit den braunen Haaren besucht die zweite Klasse einer Hauptschule. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein ganz normales deutsches Schulkind. Doch Max zählt zu den 3 Millionen Kindern in Deutschland, die als armutsgefährdet eingestuft werden.

Kinderarmut bleibt 2023 eines der drängendsten sozialen Probleme in Deutschland. Sie beeinträchtigt zahlreiche Facetten von Kinderwohl und im weiteren Sinne auch die weitere Zukunft unserer Gesellschaft.

Klassismus macht einen sozialen Aufstieg in Deutschland fast unmöglich. Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status werden stark benachteiligt – auf allen Ebenen: Bildung, Arbeit, Wohnraum, medizinische Versorgung, Lebensqualität.

Gegen Armut hilft Geld. Nicht nur, aber auch. Das belegen verschiedene Studien aus den letzten Jahren. Tatsächlich verbessern Direkthilfen die Entwicklung und Gesundheit von Kindern in Armut. Sogar Eltern erleben einen persönlichen Wandel, der sich positiv auf das Familienleben auswirkt.

Die Corona-Krise traf auch unsere Kinderhilfe mit voller Wucht! Wichtige OPs wurden verschoben, unsere Frühstücksklubs und Mittagstische mussten pausieren und andere Projekte ebenso. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, zu helfen, wo es nur ging.

In hochentwickelten Sozialstaaten, wie Deutschland, gibt es existenzielle Armut längst nicht mehr. Kinderarmut in Deutschland meint keine Existenznot von Kindern, sondern keine Urlaubsreisen, schlechte Bildung und ungesunde Ernährung. Dabei beeinflusst das subjektive Gefühl, arm zu sein, die Allgemeingesundheit von Kindern & Erwachsenen noch stärker als das fehlende Geld.

In Deutschland wachsen immer mehr Kinder in Armut auf, das ist bereits seit vielen Jahren bekannt. Doch die neuesten Zahlen aus dem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sind schockierend: Obwohl weniger Menschen von Hartz 4 leben sollen als in den Jahren zuvor, ist die Kinderarmutsquote gestiegen – und das überdurchschnittlich!

Filippa möchte rennen, spielen, tanzen. Aber weil sie ein stark verkürztes Beinchen hat, kann die Kleine nur mühsam krabbeln. So lebt sie mit dem PFFD-Syndrom

Corona stellt uns alle vor Herausforderungen. Besonders die Kinder, die zuhause wenig Unterstützung & Zuneigung erfahren: Sie müssen nicht nur verzichten, sondern auch früh Verantwortung übernehmen.

Auch dieses Jahr haben wir dank unseren Spender*innen den Frühstücksklub-Kindern Weihnachtswünsche erfüllen können. Die Freude war riesig.

Kinder lieben Weihnachten. Was aber bedeutet es für ein Kind, zu wissen, dass es zuhause kein Geld für Geschenke, Verpackungsmaterial, Karten, Deko, Weihnachtsessen, Baum,… kurz gesagt: kein Geld für Weihnachten gibt?

Neues Spielzeug, Kinder-Theater oder ein Zoobesuch bei schönem Wetter – Kinder aus einkommensschwachen Haushalten müssen auf diese Dinge verzichten. Und auf noch viel mehr. Dabei ist Kinderarmut in Deutschland nicht erst 2020 Thema, sondern seit Jahrzehnten.