Innere Stärke entwickeln – Tipps: Resilienzstärkung im Alltag
Jeder kann die innere Stärke entwickeln, um Krisen oder schwierige Lebenslagen zu meistern. Doch als Menschen sind wir nicht in jeder Situation resilient: Manche Ereignisse können uns aus dem seelischen Gleichgewicht bringen. Darum ist es so wichtig, sich von Zeit zu Zeit an die 7 Säulen der Resilienz zu erinnern und die seelische Widerstandskraft zu trainieren.
Psychisch stärker werden
Deine individuelle Resilienz kannst du trainieren.
Lies hier, worauf es ankommt und wie du innere Stärke im Alltag gewinnst.
Resilienz als seelische & mentale Stärke
Eine individuelle innere Stärke besitzt ausnahmslos jeder Mensch. Sie hilft, schwierige Situationen und Belastungen erfolgreich zu bewältigen. Der Fachbegriff dafür lautet Resilienz.
Doch was ist Resilienz und warum ist sie in Krisenzeiten so wichtig? Der Begriff steht für die psychische Widerstandskraft des Menschen (auch persönliche Resilienz genannt).
Wir treffen zurzeit alle auf viele Auslöser, die Resilienz erfordern: Schwierige Elterngespräche, Personalmangel, Job und Privatleben unter einen Hut zu bekommen und allen Anforderungen gerecht werden wollen, sind nur einige der zahlreichen Ursachen für Belastungen aller Art.
Auch kleine Auslöser begegnen uns in vielen alltäglichen Situationen. Diese können wir häufig meistern, ohne großartig darüber nachzudenken. Das verdanken wir in solchen Momenten seelischen Ressourcen, wie zum Beispiel unserem Selbstwertgefühl oder unserem positiven Blick auf die Welt.
» Selbstwertgefühl von Kindern stärken
Jedoch kann es für unsere Psyche gefährlich werden, wenn sich dauerhafte Belastungen in unseren Alltag schleichen. Zu Anfang bemerken wir die Auswirkungen dieser Stress-Spirale häufig nicht. Können wir auch nicht, da wir die ganze Zeit kontinuierlich versuchen, uns Herausforderungen zu stellen.
Eine dauerhafte Belastung kann jedoch zu körperlichen und auch psychischen Beschwerden führen. Daher ist es äußerst wichtig, ausreichend Erholungsphasen in den Alltag einzubauen, um unsere Resilienz aufrechtzuerhalten.
Was sind innere Stärken?
Definition & Bedeutung
Innere Stärke bzw. Resilienz bezieht sich nicht auf eine spezifische Eigenschaft oder Fähigkeit. Sie ist vielmehr mit unterschiedlichen Kompetenzen verknüpft, zum Beispiel Geduld, Selbstbewusstsein oder dem Gefühl, mit sich im Reinen zu sein.
Vgl. auch: Selbstbewusstsein bei Kindern stärken – 10 Übungen & Tipps
Mentale Stärke umfasst ebenso emotionale Stabilität und eine effektive Emotionsregulation. Das bedeutet, dass wir zwar Ärger oder Traurigkeit empfinden, aber in der Lage sind, mit diesen Gefühlen umzugehen und uns nicht in unangebrachten emotionalen Ausbrüchen verlieren.
Bist du innerlich stark?
Da innere Stärke ein unscharfes Konzept ist und höchst subjektiv, lässt sie sich nicht mithilfe eines psychologischen Fragebogens messen.
Es hängt stattdessen von deiner persönlichen Einschätzung ab, ob du dich innerlich stark (genug) fühlst oder ob es dir an innerer Stärke mangelt.
Fragen, um deine Resilienz zu testen
Wie gehst du mit Stress, Misserfolgen, Rückschlägen oder Krisen um? Kannst du dich in relativ kurzer Zeit davon erholen, ist das ein Zeichen für innere Stärke.
Achtest du auf deine eigenen Bedürfnisse und setzt Grenzen? Abgrenzung und Selbstmitgefühl haben nichts mit Selbstsucht, sondern mit Selbstrespekt zu tun. Ein wichtiger Schlüssel für deine innere Stärke. Vgl. Grenzen setzen bei Kindern
Wie steht es um dein Selbstbewusstsein? Wenn du deine eigenen Stärken und Schwächen kennst, ist es oft leichter, mit Kritik umzugehen oder Herausforderungen zu meistern. Vgl. Stärken eines Kindes erkennen
Kannst du dich in schwierigen Zeiten auch wieder auf Positives konzentrieren? Abschalten und die Perspektive wechseln, sind wichtige Bausteine zur Resilienzstärkung.
Bist du in der Lage, Entscheidungen zu treffen und diese zu vertreten, auch wenn sie auf Widerstand stoßen? Selbstverantwortung und Entschlusskraft sind unverzichtbar für ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben. Vgl. auch handlungsorientiertes Lernen
Innere Stärke gewinnen (Erwachsene)
So kannst du deine Resilienz fördern
Sich darüber im Klaren zu sein, was dich ausmacht und antreibt, kann helfen, eigene innere Stärken zu erkennen, zu fördern und die persönliche Resilienz weiterzuentwickeln. Am einfachsten ist es, sich an folgender Faustregel zu orientieren: Tue so oft es geht etwas Gutes für dich!
Weitere Tipps zur Stärkung mentaler Resilienz:
Verbringe Zeit mit den Menschen, die dich unterstützen und dir guttun.
Gehe deinen Hobbys nach. Man kann nicht mehr und besser bei etwas Kraft tanken, als wenn man etwas tun kann, das man liebt.
Bleib positiv! Sieh ein Problem nicht als große Hürde, sondern als Chance oder Herausforderung an! Um eine Herausforderung zu meistern, ist es wichtig, sich nicht die ganze Zeit auf die Thematik zu fixieren. Lenke dich zwischendurch mit etwas Schönem ab. Das macht den Kopf frei, die Gedanken fahren nicht fest und Lösungsideen kommen von ganz allein.
Vergleiche dich nicht mit Anderen. Oft wünschen wir uns in einigen Situationen so zu sein, wie die Mutter oder die Schwester, der Vater oder der Bruder oder so toll durch eine Herausforderung gehen zu können wie eine Kollegin.
Stopp: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich resilient auf verschiedene Situationen. Und das ist okay. Vergleiche mindern auf Dauer unseren Selbstwert und verwirren.
Innere Stärke finden
Die 7 Säulen der Resilienz einfach erklärt
1. Selbstbewusstsein
Zu Anfang ist es das Wichtigste an sich selbst zu glauben und keine Zweifel am eigenen Tun zu haben.
Taucht ein Problem, oder eine Herausforderung auf, nimm sie dankend an.
2. Kontaktfreude
Umgib dich mit positiven Menschen.
Menschen, die dir Mut zusprechen und an dich glauben.
3. Gefühlsstabilität
Versuche zu trainieren, deine Gefühle zu analysieren und welches Gefühl wie viel von deiner Aufmerksamkeit verdient hat.
Da man sich selbstverständlich und automatisch lieber positiven Gefühlen widmet, wirst du lernen, Stress in Herausforderungen umzuwandeln.
4. Optimismus
Geschieht dir ein Misserfolg, gib nicht auf, sondern blicke zuversichtlich in die Zukunft.
Freue dich darauf, wenn du einen zweiten Versuch starten kannst. Dieses Mal gehst du in den Versuch mit Erfahrung.
5. Handlungskontrolle
Reagiere nie impulsiv, sondern behalte einen kühlen Kopf! Bist du verärgert, frage dich zuerst, ob und wenn ja, was es für einen Nutzen hat, wenn du deiner Wut freien Lauf lässt.
Versuche, dein Gefühl von der Situation durch den Blick auf die Sachlichkeit zu trennen.
6. Realismus
Beschäftige dich auch mit langfristigen Gedanken und realistischen Ideen für die Zukunft.
7. Analysestärke
Verlasse eingefahrene Wege. Gerade, wenn es heißt: „Das war schon immer so!“
Mach es doch mal anders!
Resilienz bei Kindern fördern
Wie können wir Kinder dabei unterstützen, ihre innere Stärke zu entdecken und zu trainieren? Resilienz ist nicht von Geburt an einfach da. Genauso, wie sich der Mensch entwickelt, wächst oder vermindert sich mit ihm auch die psychische Widerstandsfähigkeit. Allerdings können wir jedes Kind bei der Entwicklung & Stabilisierung begleiten, indem wir:
ihnen eine positive Bezugsperson sind
ihnen nicht zu viele Tätigkeiten abnehmen und in herausfordernden Situationen nicht sofort die fertige Lösung präsentieren
ihnen Sicherheit geben
ihnen Zuverlässigkeit signalisieren
ihnen bei einem Misserfolg beistehen und ihnen dabei behilflich sein, einen weiteren Versuch zu starten
Mehr dazu kannst du hier nachlesen: Resiliente Kinder bzw. Resilienz bei Kindern – Was Kinder stark macht
Fazit: Innere Stärke entwickeln (Resilienzstärkung)
Gerade in der aktuellen Krisenzeit ist innere Stärke für uns Erwachsene wichtiger denn je. Wir müssen uns jeden Tag aufs Neue darüber bewusst werden, dass wir große Vorbilder für die Kinder sind.
Wenn wir uns auch mal Zeit nehmen, etwas Gutes für uns zu tun, tun wir auch etwas Gutes für die Kinder. Denn wenn starke Erwachsene mit den Kindern den Tag durchleben, dann können auch die Kinder ihre persönliche mentale Stärke entwickeln, um die Welt selbstsicher zu entdecken.
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Quellen:
1) Kita-Handbuch: Resilienz praktisch (von Barbara Perras)
2) Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR)