Bewegungserziehung – Tipps für euren Alltag
Bewegung ist essenziell für die Gesamtentwicklung eines Kindes. Darum hat das Bewegungsverhalten im Kindesalter so eine große Bedeutung: ausreichend Bewegung im Alltag hilft bei der kognitiven und emotionalen Reifung, beugt Gesundheitsprobleme vor und macht Kindern von Natur aus Spaß.
Bewegung im Alltag
Bewegung ist wichtig für die Lern- und Konzentrationsfähigkeit deines Kindes. Viel Bewegung wirkt sich auch positiv auf die emotionale Entwicklung, die Psychomotorik und die Wahrnehmung bei Kindern aus. Das Thema „Bewegung“ wird heute sehr unterschätzt. Im Alltag ist es uns nicht mehr bewusst, wie wichtig sie doch ist.
Wir werden in unserem alltäglichen Leben nicht mehr zur Bewegung motiviert, sondern das Gegenteil ist der Fall. Genauso verfahren wir schließlich bei unseren Kindern. Mit dem Auto zur Kita oder Schule fahren, statt mit dem Fahrrad, Roller etc.
Vor dem Smartphone, der Playstation oder dem Fernseher zu sitzen, führt bereits im Kindesalter zu Fehlhaltungen, welche schließlich Rückenschmerzen verursachen. Erinnern wir uns doch mal an die guten, alten Zeiten; an unsere Kindheit.
Wie hast du den Weg zur Schule bewältigt? Wie hast du deine Freizeit gestaltet? Was haben die Menschen in der Zeit getan, in der Bewegung noch vonnöten war, um von einem Ort zum anderen zu kommen?
Lasst uns ein Stück Nostalgie zurück in die Gegenwart holen und uns an die guten, alten Zeiten erinnern.
Bewegung als Lernmotor
Bewegung bedeutet für ein Kind Spiel und Spaß. So sollten wir es als Erwachsene auch sehen. Um sich selbst einschätzen zu können und Selbstbewusstsein zu entwickeln, braucht es viele Körpererfahrungen.
Laufen, Klettern, Springen, Tanzen, Balancieren und vieles mehr sind ideale Herausforderungen und Wachstumschancen für dein Kind.
Was ist Bewegungserziehung?
Unter Bewegungserziehung sind pädagogische Ansätze zu verstehen, die darauf abzielen, Kinder und Erwachsene durch spezifische Bewegungsaktivitäten in ihrer motorischen, sozialen und emotionalen Entwicklung zu fördern.
Typische Beispiele für Bewegungserziehung sind Gymnastik, Ballsport, Tanz und Spiellandschaften, wie sie in Schulen, Kindergärten und Sportvereinen stattfinden.
Die wichtigsten Punkte in der Bewegungserziehung
Ganzheitlicher Ansatz: Bewegungserziehung zielt darauf ab, die motorischen Fähigkeiten, aber auch die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung zu trainieren. Durch Bewegung erfahren Kinder Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen und soziale Kompetenzen, was ihre Gesamtentwicklung unterstützt.
Förderung von Motorik: Ein zentrales Element ist die Verbesserung der grob- und feinmotorischen Fähigkeiten. Kinder lernen, ihren Körper besser zu kontrollieren, Gleichgewicht zu halten, zu springen, zu laufen und sich in verschiedenen Bewegungsabläufen sicher zu bewegen.
Soziale Interaktion: In Gruppenspielen lernen Kinder, miteinander zu kommunizieren, Absprachen zu treffen und gemeinsame Regeln zu respektieren. Soziale Fähigkeiten und emotionale Intelligenz werden gestärkt.
Emotionale Entwicklung: Durch Bewegung können Kinder ihre Gefühle ausdrücken und verarbeiten. Sportliche Aktivitäten und Bewegungsspiele bieten Raum für Freude, Frustration, Wettkampf und Zusammenarbeit, was die Resilienz bei Kindern stärkt.
Kreativität und Fantasie: Bewegungsangebote sind oft spielerisch und kreativ gestaltet. So haben Kinder die Möglichkeit, ihre Fantasie einzubringen, eigene Bewegungen zu entwickeln und kreative Lösungen für Herausforderungen zu finden.
Lernen fürs Leben: Ein übergeordnetes Ziel der Bewegungserziehung ist es, eine positive Einstellung zu Bewegung und sportlicher Betätigung zu schaffen, die ein Leben lang anhält. So lässt sich bereits in jungen Jahren die positive Bedeutung eines aktiven Lebensstils erkennen.
Bewegungserziehung im Kita-Alter – 7 Übungen
Entdeckerhöhle bauen
Falls ihr einen Garten habt, ist diese Idee für euch. Dafür benötigst du Erdbeernetze.
Diese bekommst du im Bau- oder Gartenmarkt. Spanne Netze gerne zwischen Bäumen, Sträuchern oder Sonstiges. So sind die Gänge und Entdeckerhöhlen schnell gebaut. Dein Kind kann nun noch einen Sichtschutz durch Blätter etc. anbringen und die Netze damit dekorieren.
Animiere dein Kind zu so viel Bewegung wie möglich:
Wackelbrett
Hula-Hoop-Reifen
Rollschuh
Roller
Skateboard
Radfahren
Wie im Zoo
Frage dein Kind gerne, ob es schon einmal gesehen hat, wie ein Elefant läuft. Laufe anschließend mit deinem Kind in der Bewegung eines Elefanten. Denkt euch gerne abwechselnd weitere Tiere aus und ahmt deren Bewegungen nach.
Spielt gerne „Stopp“ – Tanz oder Luftballon – Fangen
Mache mit deinem Kind gerne eine Schnitzeljagd in der Natur.
Habt ihr eine große Wohnung oder ein geräumiges Kinderzimmer, bringe eine Hängeschaukel im Türrahmen an oder stelle gerne einen Kriechtunnel zur Verfügung.
„Feuer, Wasser, Blitz“ und noch vieles mehr
Trommle einen Rhythmus auf einer Trommel oder etwas, was einen guten Klang hat. Ihr lauft nun im Raum zu diesem Rhythmus. Derjenige, der die Trommel hat, hat das Kommando. Diese Kommandos werden frei gewählt und in den Raum gerufen und verknüpfte Bewegungen dabei umgesetzt:
„Feuer“: in eine Ecke laufen
„Wasser“: auf etwas draufsteigen
„Blitz“: stehen
„Eis“: in der Bewegung einfrieren
„Kaugummi“: an der Wand festkleben
„Regenbogen“: Liegestütz und den Po Richtung Decke strecken
„Marienkäfer“: auf dem Rücken liegend, mit Armen und Beinen zappeln
„Flummi“: auf der Stelle hüpfen