Konzentration bei Kindern fördern – 7 Übungen (Kita, Grundschule)

Wie können wir die Konzentrationsfähigkeit unserer Kinder optimal fördern? In diesem Artikel findest du 7 Übungen, die leicht umsetzbar sind und besonders für Kinder in Kitas und Grundschulen entwickelt wurden. Von „Stopp-Tanz“ bis zu Fantasiereisen – entdecke spielerische Ansätze, die dein Kind dabei unterstützen, seine Aufmerksamkeit zu schulen.

Konzentrationsfähigkeit – ein Alleskönner des Alltags

Konzentration von Kindern fördern - Übungen

Die Konzentration ist für jedes Alter wichtig. Egal, ob in der Kita, Schule, Ausbildung, im Job oder im Straßenverkehr. Überall wird unsere Konzentration gefordert.

Eine gute Konzentrationsfähigkeit ermöglicht auch eine gute Selbstregulation. Somit können wir unser Verhalten und unsere Gefühle besser steuern.

Auch in zwischenmenschlichen Gesprächen ist unsere Konzentration wichtig. Erfolgreiche Situationen, die wir aufgrund einer gut ausgeprägten Konzentrationsfähigkeit meistern, stärken unser Selbstbewusstsein. Du merkst also, wie essenziell unsere Konzentrationsfähigkeit ist und was wir damit alles bewirken können.

 

Konzentration – Definition und Bedeutung

Konzentration ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit gezielt auf eine Tätigkeit oder Situation zu lenken. Diese Aufmerksamkeit wird über einen gewissen Zeitraum aufrechterhalten.

Die Konzentration gehört zu denjenigen Fähigkeiten des Menschen, die nicht angeboren sind, sondern wir erlernen bzw. trainieren müssen. Selbst eine kleine Tätigkeit im Alltag, wie das Schälen einer Zwiebel, erfordert unsere Konzentration. Ist sie nicht vorhanden, schneiden wir uns. Daher benötigen wir unsere Konzentration auch zum Überleben.

 

Konzentrationsdauer eines Kindes

Alter – Maximale Konzentrationsspanne

  • 2 bis 3 Jahre – 5 bis 7 Minuten

  • 4 Jahre – 10 Minuten

  • 5 bis 7 Jahre – 15 Minuten

  • 7 bis 10 Jahre – 20 Minuten

  • 10 bis 16 Jahre – bis zu 30 Minuten

 

Konzentration bei Kindern fördern und was es zu beachten gilt

Für jüngere Kinder ist es wichtig, eine ruhige und reizarme Umgebung zu schaffen. Die Förderung der Konzentration kannst du durch folgende Aspekte gut in den Alltag einbauen:

  • Auf regelmäßige Mahlzeiten achten (vgl. Studie: Kinder-Frühstück & Zufriedenheit)

  • Genug Schlaf

  • Rituale in den Alltag einbauen

  • Auf die Stimmung deines Kindes achten

  • Bewusste Vorbildfunktion

 

So lernt dein Kind je nach Alter am besten

Babyalter

Hänge gerne Mobiles über das Bett oder den Kinderwagen.

1. Lebensjahr

Hier lernt dein Kind am besten durch das Nachahmen deiner Gestik und Mimik.

2. Lebensjahr

In diesem Alter steht das Lernen durch Wiederholungen an erster Stelle. Dein Kind entdeckt jedes Mal etwas Neues, auch wenn der Ablauf immer der Gleiche ist.

3. Lebensjahr

Hier hilft deinem Kind viel Ruhe für das konzentrierte Spiel. Daher ist es für dein Kind auch wichtig, sein Spiel weniger unterbrechen zu müssen und bis zum Ende spielen zu können.

4. Lebensjahr

Dein Kind lernt in diesem Alter am besten durch positive Verstärkung.

 

7 Übungen für bessere Konzentration bei Kindern

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Lustiger Stopp – Tanz

  • Lasse dazu Musik laufen und die Spielteilnehmer dazu tanzen.

  • Stoppe in unterschiedlichen Abständen die Musik (am besten von kurz nach lang).

  • Hört die Musik auf zu spielen, bleiben die Spielteilnehmer in ihrer letzten Bewegung stehen. Sie frieren ein.

  • Mit dem Ablauf können die Abstände des Erfrierens verlängert werden.


Die unendliche Wortschlange

  • Setze dich mit allen Spielteilnehmern in einen Kreis.

  • Ein Freiwilliger nennt ein Wort.

  • Der Spielteilnehmer auf der Seite rechts von ihm greift den letzten Buchstaben des Wortes auf und verwendet diesen als Anfangsbuchstaben für das nächste Wort.

  • Und immer so weiter. Unterstütze hier gerne.


Blühende Fantasiereisen

  • Erkundige dich gerne über unterschiedliche und aktuell passende Geschichten.

  • Dabei liegt dein Kind am besten auf einer Matte oder einer Decke.

  • Fantasiereisen gehören zu autogenem Training und fördern sowohl die Konzentration als auch die Achtsamkeit.


Finde den Fehler

  • Erzähle deinem Kind eine Geschichte und baue ein paar Fehler ein.

  • Kündige vorher an, dass deine Geschichte Fehler enthält, damit dein Kind motiviert ist, aufmerksam zuzuhören.

  • Bemerkt dein Kind einen dieser Fehler, darf es laut „Stopp!“ rufen.

  • Für jede Fehlererkennung bekommt es einen Punkt oder Smiley auf die Hand gemalt.


Unsere Geschichte

  • Im Wechsel erzählst du deinem Kind eine Geschichte,

  • während ihr abwechselnd mit einem Wort auf das Wort des anderen reagiert,

  • sodass ein ganzer Satz entsteht.


Worte zählen

  • Erzähle deinem Kind eine Geschichte und lass es darauf achten, wie oft bestimmte Wörter darin vorkommen.

  • Diese Wörter werden zuvor festgelegt, wie „und“ oder „aber“.

  • Die Geschichte sollte jedoch nicht zu lang sein, damit deinem Kind ein Erfolgserlebnis garantiert ist und seine Merkfähigkeit nicht überfordert wird.


Wolkenbilder-Memory

  • Lege dich mit deinem Kind auf eine Wiese und deute gemeinsam Wolken als Formen oder Bilder.

  • Schließt anschließend für 5 – 10 Sekunden die Augen und öffnet sie wieder.

  • Versucht dabei, genau die Bilder wiederzufinden, die ihr vorher betrachtet habt.


Noch mehr Übungen findest du hier: Konzentrationsübungen für Kinder (Aufmerksamkeit trainieren).

 

Konzentrationsfähigkeit vs. Konzentrationsschwäche

Viele Eltern fragen sich unsicher, ob ihr Kind vielleicht eine Konzentrationsschwäche hat. Die äußert sich bei jüngeren Kindern meist durch Sprunghaftigkeit oder unruhiges Augenschweifen, Schwierigkeiten, den Blickkontakt zu halten sowie keinen Fokus im eigenen Spiel zu finden.

Nicht immer wird eine Konzentrationsschwäche als solche diagnostiziert. Als Ursache ist mangelnde Selbstdisziplin möglich. Die entsteht jedoch häufig, wenn zu Hause die Strukturen fehlen. Auch zu hoher Medienkonsum kann die Konzentrationsfähigkeit von Kindern schwächen, sodass analoge Spiele zu langweilig wirken.

 

So kannst du dein Kind bei Konzentrationsschwäche fördern

  1. Wähle die Spiele bzw. Spielsachen deines Kindes immer anhand seiner aktuellen Interessen und Fähigkeiten aus. Vgl. Kinder Stärken

  2. Durch kurze, leichte Spiele und eine langsame Steigerung des Schwierigkeitsgrades und der Dauer kannst du Überforderung vermeiden und die Frustrationstoleranz langsam aufbauen


Quellen:

1) Klugewahl: Konzentration fördern bei Kindern: 6 Tipps für schnellen Erfolg
2) Pro Kita Portal: Konzentration fördern mit 7 Übungen
3) Stefanie Rietzler: Konzentration und Aufmerksamkeit fördern. Was wir über Konzentration und Aufmerksamkeit wissen müssen

Svenja Gleffe – Redaktion Deutsche Lebensbrücke

Co-Autorin: Tamara Niebler, freie Journalistin und seit mehreren Jahren Teil des Redaktionsteams der Deutschen Lebensbrücke.

Svenja schreibt als ausgebildete Pädagogin über kindliche Entwicklung und unterstützt unsere Redaktion mit fundierten Fachtexten. Ihr Motto: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen!“ (Aristoteles)

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