7 Tipps für mehr Achtsamkeit mit Kindern
Und plötzlich sind sie erwachsen!
7 Tipps für mehr Achtsamkeit mit Kindern.
Der Alltag fordert unsere Aufmerksamkeit und Energie - mehr als wir wollen. Wir hasten von Termin zu Termin. Wir zerreißen uns zwischen Job und Zuhause. Und trotzdem: Oft haben wir das Gefühl, beidem nicht gerecht zu werden.
In diesem dauerhaften Alltagsstress verlieren und übersehen wir wertvolle Momente, die wir mit unseren Kindern verbringen könnten.
Dabei muss es gar nicht immer eine groß angelegte und vorausgeplante Freizeitaktion sein. Kurze Augenblicke, kleine Unternehmungen, genau hinsehen: Das sind die Momente, die wir im Herzen tragen und an die wir uns immer erinnern werden. Was ist Erziehung? – Bedeutung, Ziele & Aufgaben
Frei nach dem Motto Quality-Time mit Kindern haben wir ein paar Zeitfresserchen entlarvt und Tipps gesammelt, die dabei helfen, die zauberhafte Zeit mit Kindern bewusster zu genießen.
Der Fernseher. Wer ist nicht hin und wieder dankbar für seine Präsenz im Wohnzimmer? Er ersetzt in den meisten Familien gerne mal den „Babysitter“: Während das Kind wie gebannt auf den Bildschirm starrt, kann man kochen, staubsaugen oder einfach in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken.
Beim Fernsehen verlieren wir aber das Gefühl von Zeit. Die Ruhe tut den stressgeplagten Eltern gut und sie wandelt sich gerne zur täglichen Gewohnheit. Schnell sitzt der Nachwuchs länger vor dem Fernseher als geplant.
Wenn die Fernsehzeit aber gemeinsam entschieden wird, behält der Tag seine Struktur. Ganz sicher findet sich auch mal eine Sendung, die Kind und Eltern gleichermaßen interessiert: Vielleicht über Tiere? Oder über heimische oder exotische Pflanzen?
Das kann der Beginn eines interessanten Gesprächs sein oder der Anfang einer Garten- oder Pflanzaktion, bei der das Kind tatkräftig mithelfen kann.
Wer Mamas und Papas auf dem Spielplatz aufmerksam zusieht, wundert sich auch hier über ein Phänomen, das es vor einigen Jahren so noch nicht gab: Jede*r Zweite hält sein Smartphone vor sich und scheint die Umwelt zu vergessen.
Natürlich zählt in erster Linie, dass die Eltern ihre Kinder im Blick haben. Der Sinn eines Spielplatzbesuches ist, klar, vorrangig, dass Kinder auf dem Spielplatz mit Altersgenossen Zeit verbringen und toben dürfen.
Doch auch wenn sie mit ihren Freunden beschäftigt sind: Kinder nehmen den (übermäßigen) Handykonsum und die geistige Abwesenheit ihrer Eltern durchaus wahr. Schließlich sind alle Kinder stolz, wenn sie ihren Eltern beim Rutschen oder Klettern ihr Können zeigen - und diese ihnen mit ganzer Aufmerksamkeit dabei zusehen und bewundernd loben.
Sie wünschen sich auch, dass die Eltern mitspielen: Ein paar mal das Kind auf der Schaukel anschieben, mit ihm wippen, zusammen herzhaft lachen: das macht Kinder glücklich. Und die Eltern freuen sich über strahlende Kinderaugen.
Vgl. auch: Kind hat keine Freunde im Kindergarten – Ursachen & Tipps
Kinder lieben es, wenn man ihnen etwas vorliest. Gute-Nacht-Geschichten sind ein besonders schönes Ritual, das für Kinder wichtig ist. Nur, was soll man lesen? Ein dickes Buch mit vielen langen Kapiteln, so spannend es auch ist, bedeutet einen hohen Zeitaufwand - und wird vielleicht nie fertig gelesen.
Es gibt aber auch Bücher mit einzelnen, in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten. So können Eltern das abendliche Leseritual erhalten, selbst mit wenig Zeit, während der täglichen Kuschelzeit.
Denn selbst wenn abends nur 10 Minuten zum gemeinsamen Lesen bleiben: Es stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind und das Kind schläft nachts besser. Vgl. auch Bindungsorientierte Erziehung - Was ist das?
Ein weiterer schöner Nebeneffekt: Gemeinsames Lesen bringt Bücher und Buchstaben näher, regt die Fantasie an und hilft so in der Schule.
Ebenso schön wie zeitintensiv können Brettspiele sein. Bei vielen dauert der Aufbau so lang wie die eigentliche Spielzeit.
Sicher ist: Es muss nicht immer ein langatmiges 3D-Helden-Epos auf dem Küchentisch sein. Auch kurze Spiele sind ein echtes Highlight im Kinderalltag.
Vier gewinnt beispielsweise ist blitzschnell aufgebaut, eine Runde dauert wenige Minuten. Ein Stadt-Land-Fluss mit kindgerechten Kategorien macht Kindern wie Eltern mächtig Spaß.
In vielen Familien isst jede*r, wenn der Hunger ruft. Gemeinsame Mahlzeiten sind Mangelware, wenn sie überhaupt stattfinden. Das Essen wird vor dem Fernseher, hinter dem Buch, über dem Tablet, beim Rausgehen, schnell und unbedacht verdrückt.
Viele Kinder - vorwiegend aus sozial schwachen Schichten - sind mittags alleine und snacken sich mit zu fettigen, süßen oder salzigen Nahrungsmitteln durch den Tag.
Fernab von den gesundheitlichen Vorteilen, die regelmäßige, gemeinsame Mahlzeiten mit sich bringen: Zusammen essen ist die schönste Gelegenheit, um sich über den Tag auszutauschen. Jedes Familienmitglied kann in Ruhe erzählen, was passiert ist, welche Sorgen und Nöte die Kinder - oder die Eltern - vielleicht gerade quälen.
Ein Tag hat nur 1.440 Minuten, auch wenn wir uns so oft mehr Stunden wünschen würden. Wir haben zu viel um die Ohren. Auch wenn wir mit unseren Kindern zusammen sind, sind wir oft abgelenkt. Wir sind mit unseren eigenen Problemen beschäftigt.
Gerade in Zeiten von Homeschooling sind besonders die Mütter völlig überfordert. Wer kennt das nicht: Wir sind in einem Raum mit dem Kind, aber irgendwie doch nicht da. Ist das Kind traurig? Erzählt es weniger? Hat es einen schlechten Tag, oder ist es etwas tiefergehendes?
Die kleinen, aber wichtigen Dinge werden schnell übersehen. Einmal am Tag hinsehen, eine Minute bewusst kuscheln wirkt mehr als alle zehn Tage zehn Minuten kuscheln.
Mit Sicherheit würden die wenigsten Kinder spontan zustimmen, dass das Unterstützen bei den Hausaufgaben auch positive Aufmerksamkeit und Achtsamkeit bedeutet.
Meist nervt es den Nachwuchs eher, wenn die Eltern dazu anhalten, die Hausaufgaben zu machen. Wenn die Eltern aber aus den unterschiedlichsten Gründen schulisch nicht präsent sind, spüren die Kinder das schmerzlich.
Sicher ist es nicht gut, als „Helikopter-Eltern“ um die Kinder zu kreisen: Kinder müssen selbstständiges Lernen lernen.
Aber gemeinsam den Weg zum Erwachsenwerden mit dem Kind gehen, bedeutet auch: Du bist nicht allein. Ich nehme Anteil an der Schule, die einen Großteil des Lebens Deines Kinderlebens ausmacht. Und: Ich nehme Anteil an Dir.
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