Mittagessen für Kinder
Eine der wichtigsten Mahlzeiten des Tages
Das Mittagessen bedeutet nicht nur einen vollen Bauch. Es hat noch viele weitere positive Aspekte.
Was früher normal war, ist heute Mangelware geworden: Die gemeinsamen Mahlzeiten der Familie. In den meisten Haushalten sind mittags natürlich nicht alle anwesend. Dass alle zusammen an einem Tisch sitzen, ist tagsüber zugegebenermaßen schwierig.
Doch auch, wenn das Kind “nur” mit Mama oder Papa alleine isst: Ein richtiges Mittagessen ist für Kinder nicht nur ein elementarer und wichtiger Bestandteil des Tages. Es ist noch viel mehr.
Das Mittagessen für Kinder steht im schönsten Fall auch für Gemeinschaft, für Familienverbund, für ein Miteinander.
Demgegenüber steht, dass Arbeit und Pflichten ihren Tribut fordern. Planung, Improvisation und Schnelligkeit bestimmt oft den Alltag.
“Richtige” Mahlzeiten, zusammen als Familie, gehen (gezwungenermaßen) schnell verloren.
Somit möchte dieser Text gerne auch gleichzeitig ein kleines Plädoyer für ein bisschen mehr Gemeinsamkeit sein. Und wenn es nur am Wochenende möglich ist.
Vgl. auch Brauchen Kinder ein warmes Mittagessen? Müssen Kinder täglich warm essen?
Was ein gutes Mittagessen für Kinder bedeutet
Mittagessen ist für Kinder eine der Hauptmahlzeiten
Wenn Kinder mittags nach Hause kommen, haben sie in der Schule/ im Kindergarten viel Energie verbraucht. Sie müssen ihre Speicher wieder auffüllen. Sie brauchen Kraft, um den Rest des Tages energiegeladen zu bewältigen.
Das Kind ist auf die Ressourcen, die eine gesunde Mittagsmahlzeit geben kann, angewiesen.
Ein Mittagessen für Kinder hat von allem etwas
Ein Mittagessen sollte vor allem ausgewogen sein. Idealerweise enthält es von allem etwas: Auf dem Teller sollten Kohlenhydrate, Gemüse und etwas Eiweiß sein. Dann erhält das Kind alles, was ihn oder sie weiter gut durch den Tag bringt.
Anhand der Ernährungspyramide können Eltern sich orientieren, was ihr Kind jeden Tag braucht. Für die Portionsgröße gilt das Volumen der kindlichen Faust.
Es muss nicht immer warm sein
Für viele Eltern ist es zeitlich nicht möglich, mittags ein warmes Essen zu zaubern. Ob mittags „richtig“ gegessen wird oder abends, das ist nicht ausschlaggebend.
Wichtig ist, dass das Kind ausgewogen und vollwertig ernährt ist. Ein gemischter Salat oder Gemüse ist beispielsweise schnell zubereitet.
Ein richtiges Mittagessen für Kinder bedeutet gesünderes Essen
Mittags zu essen schützt Kinder vor zu vielen Snacks
Wenn ein Kind sich durch den Tag snackt, lernt es nicht das Gefühl für Hunger und Sättigung. Zudem füllen Snacks den Magen nur kurzfristig. Lebensmittel, die mit viel Zucker angereichert sind, machen schnell Lust auf die nächste Mahlzeit.
Ein Kind, das sich mittags richtig satt essen kann, greift eher seltener zu Schokolade, Chips & Co. Zudem lernt das Kind, wie sich “richtige” Lebensmittel anfühlen, wie sie schmecken, welche Farben sie in naturbelassenem Zustand haben.
Mittagessen, Kinder und der soziale Mehrwert
Das Mittagessen für Kinder ist mehr als Essen
Das Mittagessen ist eine wichtige Kraftquelle für Kinder. Sie sind den ganzen Tag in Bewegung – weit mehr als Erwachsene. Ein Mittagessen, idealerweise zusammen mit zumindest einem anderen Familienmitglied, hat aber noch weitere positive Effekte: Beispielsweise lernt und übt das Kind Sozialverhalten.
Deshalb ist uns auch wichtig, dass die Kids aus unseren Mittagstischen und Kochklubs nicht nur lernen, sich gesund zu ernähren, sondern auch das Kochen bzw. das gesellige Essen in der Gemeinschaft.
Gemeinsame Mahlzeiten sind wichtig
Menschen sind soziale Wesen. Dazu gehört auch, dass sie nicht gerne alleine essen. Gemeinsame Mahlzeiten beinhalten auch den Austausch als Familie.
Im Laufe des Tages geht jedes Familienmitglied den eigenen Tätigkeiten nach. Das Treffen am Küchentisch bietet die Möglichkeit, über alles zu sprechen, was ansteht oder was ein Familienmitglied bewegt.
Es ist auch nicht relevant, ob das Mittagessen die Hauptmahlzeit des Tages ist oder ob es mittags ein kaltes Gericht gibt. Für viele Familien ist es einfacher, bzw. gar nicht anders möglich, als dass sie sich abends alle zum Essen treffen. Mindestens ein Elternteil ist berufstätig und kommt erst abends heim.
Wichtig ist, dass das Kind in den Mahlzeiten bekommt, was es für eine gesunde Entwicklung braucht. Kinder müssen wachsen. Deshalb ist für sie eine gesunde Ernährung noch wichtiger als für Erwachsene.
Das Mittagessen gibt Kindern eine Struktur
Feste Essenszeiten geben gerade kleinen Kindern eine Sicherheit. Zudem lernt das Kind, auf Mahlzeiten zu warten, sich dann satt zu essen. Es lernt, in Bezug auf Ungeduld seine Gefühle zu regulieren.
Es versteht, dass man manchmal auch auf das Essen warten muss. Es lernt zu verstehen, dass vielleicht das Geschwisterkind heute zuerst seinen Teller bekommt.
Das Mittagessen gibt Kindern schöne Erinnerungen
Wenn ein Kind erwachsen wird, erinnert es sich natürlich nicht mehr exakt an die gemeinsamen Mahlzeiten zuhause. Aber es speichert ab, wie sich das Essen in der Familie angefühlt hat.
Was in jedem Fall bleibt, ist ein diffuses Gefühl: Die Erinnerung daran, ob das Essen positiv oder negativ besetzt war.
Wurde am Tisch gelacht?
Hat das Essen gut geschmeckt?
Wurde eher gestritten?
Saßen die Familienmitglieder am Tisch?
Oder wurde vor dem Fernseher das Essen achtlos verputzt?
Ausblick: Das Mittagessen ist für Kinder Gesundheit, Toleranz & Lernen
Ob es die Tischmanieren sind, wie man das Besteck hält oder das geduldige Warten, bis der eigene Teller gefüllt ist: Das Mittagessen kann für Kinder auch eine Lernerfahrung sein.
Das eine Kind mag Pilze nicht, das andere Tomaten. Wenn mehrere Menschen gemeinsam essen, muss aber jeder auch mal Kompromisse eingehen.
Wenn jeder ein anderes Lieblingsgericht hat, müssen ja alle mal zu ihrem Recht kommen. So lernen Kinder, auch ein Essen zu akzeptieren, das ihnen vielleicht mal nicht so gut schmeckt.
Zudem trainieren die Kinder, zuzuhören. Sie verstehen, dass eine Person ausreden darf, bis die nächste etwas einbringt. Gleichzeitig können sie sich in entspannter Atmosphäre vielleicht auch eher öffnen, ihre Sorgen und Nöte mitteilen.
Diese Erfahrungen kommen dem Kind ein Leben lang zugute. Und dann ist da natürlich noch die Tatsache, dass man einem Kind mit einer gesunden Ernährung den Grundstein für ein vitales, langes Leben schenkt.