Ernährungspyramide für Kinder
Was brauchen Kinder?
Eine gesunde Ernährung ist eines der wichtigsten Dinge, die Eltern ihren Kindern mitgeben können.
Auch eine gesunde Ernährung will gelernt sein
Um aktiv und leistungsfähig zu sein, brauchen Kinder eine gesunde Ernährung.
Am einfachsten und natürlichsten lernen sie das zuhause bei Mama und Papa. Spielerisch und schrittweise gewöhnen sie sich an Obst und Gemüse.
Allerdings haben Eltern heutzutage immer weniger Zeit.
In vielen Familien isst jedes Familienmitglied alleine. Oft werden die Mahlzeiten vor dem Fernseher, neben dem Handy, während eines Videospiels eingenommen.
Darunter leidet sehr oft auch die Ernährung. Achtlos zu sich genommenes Essen ist eher wenig abwechslungsreich oder bunt.
In Kindergarten und Grundschule versuchen Erzieher*innen und Lehrer*innen, diesem Defizit zu begegnen. Sie klären schon die Kleinen darüber auf, wie eine gesunde Ernährung aussieht.
Eine gute Grundlage hierfür bildet die sogenannte Ernährungspyramide auf der Website des Bundeszentrums für Ernährung. Sie gibt einen klaren Überblick darüber, welche Lebensmittel für Kinder wichtig und richtig sind – und welche nicht.
Die Ernährungspyramide gleicht einer Ampel
Die Ernährungspyramide und die Verkehrsampel
In gewisser Weise ähnelt die Ernährungspyramide einer Ampel. Ihre Farben rot, gelb und grün geben klare Signale.
Diese Farben finden sich symbolisch auch in Ernährungsregeln wider. Für Kinder ist die Ernährungspyramide leicht zu verstehen und zu befolgen.
Unten in der Pyramide befinden sich die grünen Lebensmittel
In der Mitte sind die gelben Lebensmittel
Ganz oben, in der Spitze der Pyramide, befinden sich die roten Lebensmittel
Grüne Ampel/ Lebensmittel
Grün signalisiert freie Fahrt. Bezogen auf die Ernährung sind hier Lebensmittel gemeint, die im grünen Bereich sind.
Sie sollten die Basis der kindlichen Ernährung bilden.
Dazu zählt in Getränkeform
Wasser
Ungesüßte Tees
Saftschorlen
Kohlenhydrate wie (Vollkorn-) Brot gehören ebenfalls in die grüne Kategorie.
Obst und Gemüse sollten ebenfalls mehrere Male pro Tag verzehrt werden.
Hier gilt im wahrsten Sinne des Wortes die Faustregel: Eine Portion sollte so groß sein, dass sie in die Kinderhand passt.
Mit der wachsenden Kinderhand wachsen die empfohlenen Obst- und Gemüseportionen dann im Laufe der Jahre mit.
Zu bedenken ist: In Obst ist viel Fruchtzucker enthalten, weshalb die Ratio eher zugunsten des Gemüse ausfallen sollte.
Gelbe Ampel/ Lebensmittel
Das Motto „in Maßen statt in Massen“ gilt für Lebensmittel der gelben Kategorie.
Ähnlich wie bei der gelben Ampel, bei der man abwägen sollte, sollten Eltern bei übermäßigem Konsum auf die Bremse treten. Hierzu zählt
Fleisch
Wurst
Fisch
Butter und Eier
Rote Ampel/ Lebensmittel
Bei Rot muss man auf der Straße stehenbleiben. Die rote Ampel signalisiert im Verkehr einen klaren Stopp.
Genauso gibt es in der Ernährung die rote Ampel und ein deutliches Stopp.
Der Unterschied zum Straßenverkehr ist aber: In der Kinderernährung ist das Stopp nicht immer in die Realität umzusetzen.
Das muss es aber auch gar nicht. Ein vorsichtiger und reflektierter Umgang damit ist am Sinnvollsten.
Wir sind ständig von Werbung für Süßigkeiten umgeben. In jedem Supermarkt lauern die Versuchungen. Bei Familienfesten und Besuchen werden Kuchen und Kekse serviert.
Kinder nehmen das schon früh wahr. Traditionen, Einkäufe und Gewohnheiten prägen bereits die Kleinen.
Andererseits: Ein ständiger Verzicht weckt das Interesse an mehr. Besser ist es, Fastfood und Süßigkeiten klar dosiert anzubieten und über die negativen Folgen aufzuklären.
Die Ernährungspyramide für Kinder und der Alltagstest
Unser Verhältnis zum eigenen Körper kann ambivalent sein. Einerseits unterschätzen wir ihn, andererseits überschätzen wir ihn.
Klar ist: Bei allem Achten auf eine gesunde Ernährung sollten wir auch mal Lebensmittel der roten Kategorie erlauben dürfen.
Unser Körper ist widerstandsfähig, wenn wir den überwiegenden Teil des Tages gesund essen.
Eine Ernährung ganz ohne Süßigkeiten ist bei Kindern weder pädagogisch wertvoll noch umsetzbar.
Bei Geburtstagsfeiern, Verwandtenbesuchen, im Freibad, an der Eisdiele, in der Schulmensa - überall locken Fastfood, Kekse, Schokolade und Eis.
Wenn Kinder aber von klein auf lernen, wie richtige, „echte“ und frisch zubereitete Lebensmittel schmecken, können die Eltern schon früh das Grundfundament des späteren Essensgeschmacks ihrer Kinder festlegen.
Die Omnipotenz von Zusatzstoffen und Leckereien
In Quetsch-Yoghurts, vermeintlichen Vitaminbonbons und Calciumgeballten Yoghurts befindet sich nämlich vor allem eines: Zucker, künstliche Aromen und Zusatzstoffe.
Natürlich schmeckt eine natürliche Erdbeere nicht so süß und intensiv wie ein Joghurt mit Erdbeergeschmack. Wie viel Erdbeere da tatsächlich enthalten ist, ist allerdings die Frage.
Von Softdrinks und gesüßten Tees gar nicht zu sprechen. Sie wirken sich negativ auf die kindliche Gesundheit aus.
Generell gilt: Je länger die Zutatenliste, desto höher in die Ernährungspyramide gehört sie und zählt ziemlich sicher zu den roten Lebensmitteln.
So wird der Sommer nicht zur Ernährungsfalle
Die sommerliche Grillsaison lädt zu Würsten, Steak, Schaschlik Spieß & Co. ein.
Würste beispielsweise sollten allerdings nicht ständig konsumiert werden. Sie werden gesalzen, geräuchert oder anderweitig verarbeitet. In großen Mengen sollten sie ganz klar als “rot” betrachtet werden.
Würste enthalten unter anderem Nitratpökelsalze und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe.
Letztere entstehen auch bei starkem Erhitzen von Lebensmitteln. Dazu gehört neben Frittieren und Braten das Grillen.
Wenn es der Grill sein soll, bieten sich ein gemischter Salat, gegartes Gemüse, Ofenkartoffeln mit selbstgemachtem Quark als zumindest gesunden Zusatz an.
Kinder nehmen Einfluss auf das elterliche Kaufverhalten
Kinder haben eine hohe Kaufkraft. Das weiß die Werbeindustrie und setzt sie gewinnbringend ein.
Viele Eltern können nicht widerstehen, wenn das Kind unbedingt etwas haben möchte, weil die bunte Verpackung sehr einladend aussieht.
Es ist aber in der Verantwortung der Eltern, da auch mal stark zu bleiben. Auch wenn es vielleicht schwerfällt:
Wenn das Kind schon früh über eine gesunde Ernährung lernt, wird es den Geschmack von frischen Lebensmitteln schätzen.
Es wird auch später im Leben mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit gesund essen.
Frisches Obst und Gemüse kann auch Kindern schmecken.
Ausblick - Ernährungspyramide für Kinder und die Macht der Farben
Farben wahrnehmen, den Geschmack natürlicher Lebensmittel auf der Zunge spüren, das haben viele Kinder – und Erwachsene – verlernt.
Deshalb bieten wir in unseren Frühstücksklubs den Kindern jeden Morgen ein Buffet an. Die Kinder können sich von allem etwas nehmen – und haben so gleichzeitig ein gesundes und ausgewogenes Kinderfrühstück.
Und die wunderbaren Frühstücksklubhelfer*innen sorgen dafür, dass alles lecker aussieht.
Das Auge isst schließlich mit.