Julias Weg vom siamesischen Zwilling zum selbstbestimmten Leben
Als siamesisches Zwillingskind geboren, war Julias Schicksal schmerzhaft: Ihre Schwester starb bei der Trennung, sie selbst überlebte – aber mit schweren körperlichen Einschränkungen. Wir konnten dank der Unterstützung von Spezialisten und vieler lieber Menschen, die für sie spendeten, helfen.
Julias Kampf um Leben und Hoffnung
Julia Kisiel wurde 1992 in Stettin, Polen, als siamesischer Zwilling geboren. Mit ihrer Schwester Deborah war sie am Unterleib verbunden.
Die dramatische Trennung der beiden Kinder kostete Deborah das Leben – eine Tragödie, die Julia und ihre Familie für immer prägen sollte. Julia überlebte, doch sie blieb schwerstbehindert zurück.
Ein Kampf um Normalität
Julia wuchs mit nur einem Bein, einer Niere, einer künstlichen Blase und einem Darmausgang auf. Ihr halber Unterkörper fehlte, ihre Wirbelsäule war stark verkrümmt, und die verschobene Hüfte erschwerte ihr die körperliche Entwicklung enorm. Schon als kleines Mädchen konnte sie kaum gehen, lernte nur mühsam, mit einer schweren Prothese einige Schritte zu gehen. Jeder Schritt kostete sie viel Kraft.
Ihre Mutter Iwona stand oft allein da, denn der Vater verließ die Familie kurz nach der Geburt. Doch wir haben Julia und ihre Familie nicht allein gelassen. Gemeinsam mit vielen Spendenden konnten wir Julia immer wieder Hoffnung schenken – durch Operationen in Deutschland, durch neue Beinprothesen und durch medizinische Betreuung, die ihr half, zum ersten Mal aufrecht zur Schule zu gehen.
Die erste Hoffnung in Deutschland
1998 öffnete sich für Julia eine neue Tür: Dank zahlreicher Spenden und einer Fernsehkampagne konnte sie erstmals in Deutschland in der Uniklinik Aachen operiert werden. Dort stellte man ihre Nieren- und Blasenfunktion wieder her und versorgte sie mit einer Prothese. Doch ihr Weg war noch lang, ihre Wirbelsäule blieb krumm, und die Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Stark wachsen trotz Schmerzen
Im Sommer 2000 folgte eine weitere schwierige Operation an der Hüfte. Trotz der anhaltenden Probleme war Julia voller Stolz: Zum ersten Mal konnte sie mit Hilfe ihrer neuen Prothese aufrecht stehen und selbstständig zur Schule gehen. Schritt für Schritt kämpfte sie sich zu mehr Unabhängigkeit.
Trotz aller Widrigkeiten ein Mädchen mit Träumen
Julia wuchs heran, ihr Leben war jedoch geprägt von ständiger medizinischer Betreuung. Die Kosten für Operationen, Prothesenwechsel und Reisen nach Deutschland waren enorm – eine schwere Last für ihre Mutter, die alleinerziehend war und als Putzfrau arbeitete.
Wieder konnte unsere Kinderhilfe helfen - dank der wertvollen Hilfe vieler Spender.
Julia selbst bewahrte sich ihren Wunsch: Sie wollte einfach „normal“ sein wie andere Kinder, spielen, lachen und laufen können.
Mit jedem neuen Tag wuchs Julias Mut. Im Alter von 13 Jahren lebte sie in Berlin.
Ein erfülltes Leben dank gemeinsamer Hilfe
Heute ist Julia eine junge Frau. 10 Jahre lang hat die Deutsche Lebensbrücke sie begleitet und unterstützt – eine Begleitung, die durch Solidarität, Spenden und medizinisches Fachwissen half, Julia ein selbstbestimmtes Leben zu schenken.
Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Hoffnung für kleine Kämpferinnen und Kämpfer sind.
Von Herzen: Danke, dass ihr Jula diese Möglichkeiten geschenkt habt!

