Weihnachtstraditionen – So feiern Familien in anderen Ländern

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Weihnachtsreise um die Welt

Die Weihnachtstraditionen in Deutschland kennt jeder.

Aber wie feiern eigentlich Familien mit Kindern in anderen Ländern Weihnachten? Hier finden Sie faszinierende und kuriose Weihnachtstraditionen aus aller Herren Länder.

Weihnachtsbräuche aus aller Welt

Weihnachtstraditionen gibt es viele. Aber hätten Sie gewusst, wie kurios die in anderen Ländern sein können?

Nicht überall bringt nämlich der Weihnachtsmann die Geschenke. In Italien ist es zum Beispiel eine Hexe namens Befana. In manchen Ländern feiern Familien erst am Dreikönigstag Weihnachten. Und in der Ukraine gibt es sogar Weihnachtsspinnen!


Weihnachtstraditionen in England

In England heißt der Weihnachtsabend „Christmas Eve“. Auch hier wird das Zuhause festlich verziert, allerdings etwas bunter als bei uns: Die gesamte Wohnung ist mit Luftschlagen und knalligen Tüchern geschmückt. Die Tische sind mit kleinen Hütchen und Tröten versehen.

Uns würde das eher an den Karneval erinnern, aber in England ist das fröhliche Weihnachtstradition.

Als Festessen gibt es Truthahn mit Plumpudding, einer Art von Rosinen-Nuss-Kuchen. Bei den Engländern ist es übrigens üblich, eine Münze im Plumpudding zu verstecken. Wer sie findet, dem geht laut Volksmund ein Wunsch in Erfüllung.

Sobald sich die ganze Familie satt gegessen hat, gehen alle gemeinsam ins Wohnzimmer. Hier wird erst mal ein Seil aufgespannt und darüber Socken gehängt, die „Father Christmas“ in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember mit Geschenken füllt.


Weihnachten in Polen

Auch in Polen ist Weihnachten das allerwichtigste Familienfest im Jahr. Hier beginnt die Weihnachtszeit am 1. Advent und damit das Fasten. Genau am Weihnachtsabend endet die Fastenzeit mit einem köstlichen Weihnachtsessen für die ganze Familie.

In Polen ist es Weihnachtstradition, immer ein Gedeck zu viel aufzulegen: ein Zeichen der Gastfreundschaft, falls überraschend Besuch kommen sollte.

Bevor das Essen beginnen kann, nimmt jeder die Oblate auf seinem Teller, teilt sie mit den anderen am Tisch und wünscht sich gegenseitig das Beste fürs Neujahr.

Das Weihnachtsessen besteht in Polen aus 12 Gerichten (für die 12 Apostel Jesu) mit Fisch und Gemüse, Fleisch gibt es hier nicht am Weihnachtsabend. Nach dem Festmahl dürfen alle ihre Geschenke auspacken. Danach geht’s zur Mitternachtsmesse in die Kirche.


Weihnachtsbräuche in Italien

Bei den Italienern verläuft Weihnachten ganz ähnlich. Auch hier kommt die ganze Familie zusammen, genießt ein festliches Essen und geht zur Mitternachtsmesse.

Unter dem Weihnachtsbaum befinden sich allerdings keine Geschenke, nur die Krippe darf darunter Platz finden. Die Weihnachtsgeschenke werden erst am 6. Januar ausgepackt.

In Italien kommt nicht der Weihnachtsmann oder das Christkind mit Geschenken, sondern die Dreikönigshexe Befana:

Nach der Legende, ging sie in der Weihnachtsnacht zu spät los und irrt seitdem umher, um die Krippe mit dem Jesuskind zu suchen. Befana bringt dabei jedem Haushalt schöne Geschenke, weil sie hofft, dort zufällig das Christkind zu finden.


Weihnachten in Russland

In Russland feiern Familien mit Kindern Weihnachten und Silvester quasi zusammen. Am 31. Dezember gibt es ein festliches Essen, zu dem die gesamte Familie zusammenkommt. Weihnachtstradition in Russland ist es, gefüllte Teigtaschen (Pelmenti) an diesem Abend zu servieren.

Mitternacht ist es dann endlich so weit: Väterchen Frost (Ded Moroz) mit dem Rauschebart bringt die Geschenke, oder anders gesagt: die Kinder dürfen ihre Geschenke endlich auspacken, die unter dem Weihnachtsbaum auf sie warten.

Zum Abschluss gibt es noch ein festliches Feuerwerk.

Der eigentliche Heilig Abend (Sochelnik, Koljadki) wird in Russland dann am 6. Januar gefeiert, was gleichzeitig das Ende der Fastenzeit einläutet. Der 7. Januar entspricht dann dem 1. Weihnachtsfeiertag, zu dem wieder die ganze Familie eingeladen ist. Diesmal aber ohne Geschenke.


Weihnachtstraditionen in Afrika

Ja, es weihnachtet auch in Afrika. Je nach Region unterscheiden sich die Weihnachtsbräuche allerdings stark. Äthiopien ist zum Beispiel christlich-orthodox geprägt.

Hier findet das Weihnachtsfest nach dem alten julianischen Kalender am 7. Januar statt. Darum wird am 6. Januar (Ganna) gefastet. Am nächsten Morgen folgt dann Gottesdienst und Festmahl.

Wieder anders ist es in Liberia. Hier ist Weihnachten am 25. Dezember. Es gibt auch einen Weihnachtsbaum: meist eine Ölpalme, die mit Kugeln geschmückt wurde.

In aller Frühe geht es in die Kirche, wo die gesamte Gemeinde zusammen singt, tanzt und betet. Nach der Messe geht’s ins Freie, wo Familie und Freunde gemeinsam essen.

In Liberia verteilt kein freundlicher Weihnachtsmann die Geschenke. Überhaupt niemand verteilt sie. Hier streift der Old Man Bayka, der Teufel, durch die Straßen und bettelt jeden um Geschenke an. Das gleiche machen übrigens die Liberianer selbst. Sie wünschen sich nicht gegenseitig „Frohe Weihnachten“. Sie sagen: „My Christmas on you“ und bitten damit den anderen um ein Geschenk.


Weihnachten in der Ukraine

Eine sehr kuriose Weihnachtstradition gibt es in der Ukraine. Hier gehören Spinnen und Spinnweben zur obligatorischen Dekoration für den Weihnachtsbaum (Jalinka).

Das bringt nach dem alten europäischen Volksmärchen „die Legende der Weihnachtsspinne“ Glück. Aus diesem Grund ist es in der Ukraine altbewährter Brauch, den Christbaum mit Ornamenten in Spinnenform zu zieren.

Am 31. Dezember kommt Väterchen Frost mit seinen Geschenken. Der eigentliche Heilige Abend findet nach altem julianischen Kalender am 6. Januar statt. Die liebe Familie trifft sich gemeinsam zum Festmahl, auch hier darf kein Fleisch auf den Tisch kommen.

Dafür ist immer Kutja dabei, ein süßer Weizenbrei mit Honig, Mohn, Nüssen und Rosinen.

 

Weihnachtsspenden für Kinder 2024

Bei Weihnachtsspenden für Kinder geht es sich nicht um extravagante, großartige Präsente, sondern um kleine Gesten der Aufmerksamkeit wie Puppen, Spiele, Lego oder Bastelsets. Und noch viel bedeutender:

Das gemeinsame Erleben von Aktivitäten mit der Familie, die den Kindern verdeutlichen sollen, dass wir ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst nehmen.

Mehr erfahren: Weihnachtsspenden für Kinder – Dein Beitrag zählt!


Tamara Niebler

Tamara ist studierte Philosophin (Mag. phil.) & freie Journalistin in München. Sie unterstützt unsere Redaktion mit jeder Menge Fachwissen und kritischen Denkanstößen. Tamaras Motto: „Wege entstehen dadurch, dass wir sie gehen“ (Franz Kafka)

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